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Forschung für eine nachhaltige Zukunft

(c) Unsplash / Daniel Funes Fuentes

Unsere Berliner Hochschulen forschen für eine resiliente und zukunftsfähige Stadt – von erneuerbaren Energien bis zur Gesundheitsversorgung. In vielfältigen Projekten, gemeinsam mit Akteuren aus der Praxis, KMUs und der Berliner Stadtgesellschaft werden konkrete Lösungen durchdacht, entwickelt und erprobt. Einige Forschungsbereiche und Schwerpunkte rund um das Thema "Nachhaltigkeit" stellen wir hier vor.

Forschende der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) befassen sich unter anderem mit dem optimalen Einsatz von erneuerbaren Energien und Ressourceneffizienz sowie mit Aspekten des nachhaltigen Wirtschaftens bis hin zu künstlerisch-kreativen Ansätzen im Bereich Design und Kultur. Drei von zehn Forschungsclustern befassen sich intensiv mit verschiedenen Umwelt- und Klimaschutzaspekten. Die Vision einer nachhaltigen und digitalen Stadt eint z.B. die Mitglieder des interdisziplinären Forschungsclusters Sustainable Smart Cities. In diesem Cluster wird die Digitalisierung für die Bewältigung städtischer Herausforderungen sichtbar gemacht. Darüber hinaus betreibt die HTW ein Reallabor auf dem Campus Wilhelminenhof. Hier werden smarte und nachhaltige Lösungen direkt erprobt und anschließend im Dialog mit Akteur*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Gesellschaft diskutiert. Dabei ist das Thema Nachhaltigkeit in allen Bereichen ein zentraler Pfeiler der Forschung wird immer mitgedacht. 

Die Berliner Hochschule für Technik (BHT) hat unterschiedliche Bereiche und Forschungsschwerpunkte wie zum Beispiel das Projekt „Urbane Technologie für die Stadt der Zukunft“. Hier entwickelt die BHT innovative Lösungen für eine nachhaltige Stadtgestaltung – von Gebäudetechnik über Freiraum-Management bis zum Schutz von Wasser und Klima. Der Forschungsverbund „Sustainable Cities“ bündelt diese Aktivitäten und treibt zukunftsweisende Konzepte für urbane Räume voran. Hier sind beispielhaft folgende Projekte zu nennen, in dem Forschende der BHT ein nachhaltiges Verfahren entwickeln, um mithilfe von Adsorptionsmaterialien und Sonnen- oder Abwärme Trinkwasser direkt aus der Luftfeuchtigkeit gewinnen: „Adsorptionsbasierte Wassergewinnung aus der Umgebungsluft (AWAU)“. Dieses Verfahren ermöglicht eine energieeffiziente, autarke Wasserversorgung, u.a. auch für sehr trockene städtische Gebiete, ohne dabei Grund- oder Oberflächengewässer zu belasten. Ebenso interessant ist das Projekt „MaiVE – Materialsubstitution durch Verteilung industrieller Verschnitte“. Hier entsteht eine Plattform zur Förderung von Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft in Unternehmensnetzwerken zur Umsetzung der Sustainable Development Goals. Im Fokus stehen hierbei die Bewertung und Substitution industrieller Materialien sowie innovative Prüfverfahren für nachwachsende Rohstoffe wie Holz – mit dem Ziel, Ressourcen zu schonen, Emissionen zu senken und industrielle Reste sinnvoll zu nutzen. 

An der HWR Berlin wird praxisnahe und interdisziplinäre Forschung u.a. auch mit internationaler Ausrichtung betrieben. Für Forschung zu Nachhaltigkeit ist das das Institut für Nachhaltigkeit (INa) die zentrale Anlaufstelle unter den 15 Instituten, in denen die Expertisen und Forschungsprojekte gebündelt sind. Bespielhaft sind abgeschlossene Projekte wie „KlinKe“ zu Einsparpotentialen von CO-2 in Krankenhausbetrieben. Oder im Bereich der Wärmewende das Projekt „KWArtier“ zur Entwicklung eines Reallabor-Ansatzes, um kalte Nahwärmenetze zu erproben. Aktuell läuft aber auch ein von der Hans-Böckler-Stiftung gefördertes Projekt zum ökologischen Problembewusstsein von Industriebeschäftigten in der Transformation. Besonders: Im DFG-geförderten Kompetenzzentrum zu globalen Liefer- und Wertschöpfungsketten wird die Resilienz und auch Nachhaltigkeit solcher Strukturen erforscht – ein Thema mit hoher Relevanz auch für Berlin als global vernetzter Metropole. Forschende der HWR Berlin werden vom Zentralreferat Forschungsförderung bei Antragstellungen beraten und unterstützt. Eine Auswahl von Expert*innen zu Nachhaltigkeit ist auf der Website einsehbar.

Gleichfalls praxisnah arbeitet auch die Evangelische Hochschule Berlin (EHB) zum Thema Nachhaltigkeit. Ein besonders anwendungsorientiertes Beispiel für nachhaltige Forschung im Bereich Gesundheit ist das Projekt „Forschendes Lernen zur Nachhaltigkeit in der Hebammenarbeit". Die Studierenden des Studiengangs Hebammenwissenschaften haben sich über die Dauer von zwei Semestern mit den Theorien und Methoden der Hebammenforschung zum Thema Nachhaltigkeit unter der Leitung v. Professorinnen Dr. Melita Grieshop und Dr. Susanne Simon auseinandergesetzt. Hierbei wurde auch ein Bogen zur Tagung "Ways to Sustainibility in Midwifery" gespannt, die im Februar 2024 an der EHB stattgefunden hat. Bei dem zweisemestrigen Forschungsprojekt wählten die Studierenden der Hebammenwissenschaft unterschiedliche Perspektiven zur Untersuchung ihres Gegenstands – von nachhaltiger Stillförderung zum nachhaltigen Lernen über den Aspekt von Arbeitsbedingungen bis zur nachhaltigen Entwicklungsförderung – hier wurde sich den bisher wenig beachteten Themen aus hebammenwissenschaftlicher Perspektive angenähert und punktuell diskutiert.

Auch die KHSB nähert sich dem Forschungsthema aus dem SAGE-Bereich (Soziale Arbeit, Gesundheit, Erziehung, Bildung) heraus. Die Forschung in diesem Bereich voranzutreiben, ist für die Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin (KHSB) ein erklärtes Ziel. So formuliert die Forschungsstrategie den Anspruch, Fragen der Nachhaltigkeit systematisch in Forschungsvorhaben zu integrieren und für nachhaltige Entwicklung und deren Bedeutung in der Forschung zu sensibilisieren. Aktuell befasst sich daher beispielsweise das Modellprojekt „Grün-weiße Kooperation in Oderland-Spree" mit den Chancen und Herausforderungen der Sozialen Landwirtschaft als Lebensmodell im Alter. Eine inklusive Sommerakademie des Projekts GESUND! wird sich im September 2025 gemeinsam mit Menschen mit Lernschwierigkeiten dem Thema "Klima und Gesundheit" widmen. Das Ziel ist es, Lehr- und Lernspiele für den Einsatz in Einrichtungen der Behindertenhilfe zu entwickeln und zu erproben. Für ein weiteres Forschungsvorhaben mit Fokus auf Nachhaltigkeit im Bildungsbereich werden aktuell Drittmittel beantragt.

Durch interdisziplinäre Forschung, praxisnahe Projekte und innovative Lehre leisten die Verbundhochschulen des Projektes „Zukunft findet Stadt“ einen wichtigen Beitrag zur ökologischen und sozialen Transformation.