Mit welchen gesellschaftlichen Herausforderungen setzt sich das Projekt auseinander?
Metropolen stehen vor großen Herausforderungen – Klimawandel, Energiekrise, Gesundheitsvorsorge, Verdichtung. Dies betrifft auch die Stadt Berlin: Steigende Mieten, Enge, Lärm und Dreck sorgen dafür, dass nicht wenige Stadtbewohner*innen unzufrieden sind und in den letzten Jahren darüber nachgedacht haben, Berlin den Rücken zu kehren. Umso wichtiger wird es, auf struktureller und individueller Ebene Resilienz als Widerstandsfähigkeit, insbesondere in Krisensituationen, zu stärken. Dafür benötigt die Stadt das Wissen und die Innovationsfähigkeit ihrer Bewohner*innen und verschiedener Akteure der Stadtgesellschaft.
Welche zentralen Ziele verfolgt das Vorhaben?
Mit „Zukunft findet Stadt“ bündeln fünf Berliner Hochschulen für Angewandte Wissenschaften ihre Forschungs- und Innovationskompetenzen und bearbeiten aus ihren individuellen Profilen heraus multiperspektivisch städtische Herausforderungen. In den drei Handlungsfeldern „Kommunizieren“, „Vernetzen & Beraten“ und „Anwenden“ sollen die Transferaktivitäten und das Innovationspotential der Hochschulen sichtbar gemacht und mit den Bedarfen der Stadtgesellschaft verzahnt werden. Durch die Vernetzung der verschiedenen Akteure mit Praxispartnern wird ein co-kreativer Prozess ermöglicht, bei dem konkrete Lösungen für Berlin in den Themenfeldern Klima und Gesundheit entstehen.
Ziel des Projektes ist die Transferaktivitäten, also die Übertragung von Wissenschaft in die Gesellschaft, gemeinsam zu systematisieren, sichtbarer zu machen und durch die Interdisziplinarität eine neue Qualität des Transfers herzustellen, um noch stärker in die Stadtgesellschaft hineinzuwirken, neue Zielgruppen zu erschließen und co-kreative Forschungskooperationen zu etablieren.
Welche Formate sind geplant?
Unter anderem sollen folgende Teilprojekte bis 2027 umgesetzt werden:
trao – die Transfer-Roadshow – ist der praxisorientierte Austausch von Hochschulen für Angewandte Wissenschaften und Unternehmen. Bei trao kommen Wissenschaftler*innen direkt mit der Praxis zu den Themen Klima und Gesundheit auf Augenhöhe ins Gespräch und sind so Implusgeber*innen für Innovationen.
Bei den KiezTalks kommen Wissenschaftler*innen direkt in Berliner Kieze, um mit Anwohner*innen
über verschiedene Themen zu sprechen. Zunächst werden Fragen, Lösungen und das Wissen der Berliner*innen vor Ort gesammelt, bevor gemeinsam überlegt wird, wie dieser Input in zukünftige Forschung aufgenommen werden kann.
HAWMatch ist die Matching-Plattform für Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Orientiert an konkreten Bedarfen werden dort mit wenigen Klicks z. B. Unternehmen mit passenden Expert*innen aus der Wissenschaft verknüpft, um gemeinsam Innovationen für Berlin zu entwickeln.
Bei den Innovation Work Retreats kommen Vertreter*innen aus Wissenschaft und Praxis für mehrere Tage abseits des beruflichen Alltags zusammen. So entstehen gemeinsam innovative Ideen und Lösungen für konkrete Herausforderungen von Unternehmen und Zivilgesellschaft.
Das PIVOT-Lab ist Experimentierraum und Zusammenschluss von Laboren und Werkstätten. Herzstück ist die GLASBOX - ein Makerspace, der allen Berliner*innen offen steht, die Lust am praktischen Arbeiten und Ausprobieren haben.
In der HACKademy werden Studierende und Forschende zu direkten Problemlöser*innen. Hier werden konkrete Fragestellungen aus der Praxis von externen Challenge-Geber*innen bearbeitet und passgenaue Lösungen entwickelt.
In den Real Life Labs forschen Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen gemeinsam an konkreten Fragestellungen. Das Reallabor Gesundheit ist in einer Einrichtung der Johannesstift Diakonie (Pflege & Wohnen Sunpark) angesiedelt, das Reallabor Klima wird in Kooperation mit dem Impact Hub Berlin umgesetzt.
Die Transferale macht Wissenschaft direkt erlebbar. Auf dem mehrtägigen Wissenschaftsfestival werden aktuelle Forschung und Praxisprojekte aus den Bereichen Klima und Gesundheit präsentiert und gemeinsam mit Unternehmen, Partnern und Berliner*innen Forschungsergebnisse und neue Anwendungsfelder diskutiert.
Der "Transferbaukasten" ist die begleitende Evaluation von “Zukunft findet Stadt” und hat gleichzeitig das Ziel, die Erkenntnisse, die im Bereich Transfer im Projekt gesammelt werden, als Best Practises für Wissenschaft und Transfer-Praktiker*innen zur Verfügung zu stellen.
Die Third Mission School ist bei der Berlin School of Public Engagement am Museum für Naturkunde angesiedelt. Ihr Ziel ist die Weiterbildung von Wissenschaflter*innen im Bereich Public Engagement und Transfer.